Biography

Martin SMOLKA

Work(s)

" Blue bells or bell blues "

For orchestra

Breitkopf & Härtel

SÉLECTION 2012

WORLD PREMIERE

September 30th 2011 – Köln - Philharmonie WDR Sinfonieorchester Köln - Cond. Emilio Pomàrico.
Commissioned for the WDR Köln.

NOTES

"Eines der erstaunlichsten Phânomene, die man beobachten kann, wenn man Kirchenglocken hërt, wird durch ihr Hin- und Herschwingen verursacht. In der Regel sinkt die Tonhëhe nach dem Schlag (wie die "Blue Note" im Jazz) einen Mikroton ab, um dann allmâhlich wieder anzusteigen. Ich fand es faszinierend, dieses Tonhëhenverhalten auf Orchesterklânge zu u?bertragen, vor allem auf Holzblâser.
Ais ich an den Skizzen arbeitete, verbrachte ich zwei Monate am Meer. Dort habe ich, wie gebannt, das Wasser betrachtet. Diese Beobachtung bildete den "Cantus firmus" des Aufenthalts. Vielleicht haben meine Glocken deshalb eine blaue Farbe angenommen.
Blue Belis - Bell Blues. Bas ist mehr ais nur ein Spiel mit vertauschten Wbrtern und Bedeutungsverschiebungen. Es geht vor allem darum, dern Klang dieser Wbrter zu sauschen. So viele ,,l''s. Der Klang der ,,1" ist rund und weich wie die Wellen des Meeres. Das "b" ist ebenfalls rund und strurnpf, aber es kann sich u?berschlagen und brechen - wie die Brandung. Und das lange "ue" klingt wie Wind.
Die Partitur verlangt von den Musikern, dass sie das sichere Terrain der ternperierten Stirnmung verlassen und sich in den "interstellaren Raurn" der Mikrointervalle begeben. Wie in den rneisten Fâllen ist es auch hier rneine Absicht, den alten, verbrauchten Harrnonien - wie dem a-Moli - eine neue Schbnheit einzuhauchen."
(Martin Smolka)